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Kategorie: Griechenland

Ia 2021 – Am Tage und bei Nacht

Während unseres Santoriniaufenthaltes waren wir auch in Ia. Auf Wunsch von Linus, der dort den Sonnenuntergang ansehen wollte. Für Linus und mich war es der zweite Besuch dort, wir waren ja schon für einen Tagesausflug auf Santorini während unseres Kreta Urlaubes 2019.

http://jens-rexroth.de/santorini-ausflug-12-10-2019

Wir haben uns für den späten Nachmittag für den Besuch entschieden, was auch eine gute Entscheidung war. Im Gegensatz zu 2019 war Ia fast leer.

Ia 2019
Ia 2021

Man konnte überall ohne große Problem und drängeln durch die kleinen Gassen kommen.

Zum Sonnenuntergang haben wir uns ein schönes Restaurant ausgesucht, von dem wir den Sonnenuntergang aus genießen konnten.

Blick von der Terrasse des Restaurants

Das Essen war sehr lecker.

Mein Essen Gulasch nach Mutternsart und Kartoffelbrei

Der Sonnenuntergang war sehr schön, aber leider versank die Sonne nicht im Meer sondern vorher leider schon in einer Wolke. Was den Abend aber nicht schlechter machte.

Nach dem Sonnenuntergang sind wir noch durch das nächtliche Ia spaziert. Hier sieht man erst wie schön diese Stadt erst ist. Der Blick über den dunklen Krater auf Fira ist auch im dunkeln faszinierend.

Ein sehr zu empfehlender Ausflug, nicht nur wegen der Stimmung während und nach dem Sonnenuntergang, auch da am späten Nachmittag und in der Nacht wesentlich weniger Touristen in Ia unterwegs sind.

Ausflug nach Thirasa

Am 19.10.2021 haben wir im Rahmen unseres Santorini Urlaubs einen Ausflug zu Schwesterinsel Thirasia gemacht. Vom Hafen Ammoudi aus sind wir mit einem kleinem Boot, Lantza genannt, zum kleinen Hafen Riva bei etwas stärkerem Seegang gefahren.

Fahrt von Ammoudi nach Riva auf Thirasia

Die kurze Fahrt war etwas wackelig und wir sind am Rücken etwas nass geworden. Was aber bei den Temperaturen nicht schlimm war. Die Fahrt kosten hin und zurück nur 2 Euro pro Person.

Vom Hafen Riva sind wir dann etwas einen 1,5 km zu Fuß gelaufen und und haben dann aber den Bus angehalten und sind die weiteren 5 km mit dem Bus nach Manolas gefahren.

Blick auf den Hafen Riva und auf Oia

Manolas liegt sehr schon wie Thira und Oia an Rand des Kraters, Man hat einen wunderbaren Blick auf Thira auf Santorini und den kleinen Hafen Ormus Korfou unterhalb von Manolas.

Blick auf den Hafen Ormus Korfu und Thira

Das Ort selbst hat seinen ursprüngliches Bild erhalten. Neben sehr schön restaurierten Häusern gibt es noch viele alte und verlassenen Gebäude.

Viele der Häuser sind Höhlenhäuser, wie sie auf den Inseln von Santorini oft zu finden sind. Diese Häuser sind in die Bimssteinschicht hineingebaut.

Am Nachmittag sind wir dann wieder mit dem Bus zum Hafen in Riva gefahren. Das besondere ist, der Bus hat nicht gekosten.

Die Rückfahrt nach Ammoudi war wieder etwas wackelig, aber diesmal haben wir uns ins Boot hineingesetzt und nicht in den Außenbereich.

Santorini Ausflug 12.10.2019

Für den 12.10.2019 haben wir einen organisierten Ausflug nach Santorni geplant. Leider konnte Leon und Sabine nicht mit, da Leon leider krank geworden ist.

So sind leider nur Linus und ich mit der Schnellfähre nach Santorini gefahren und haben einen sehr schönen Tag dort verbracht. Wir waren in Ia (Oia) und Fira.

Leider waren 4 Kreuzfahrtschiffe vor Anker und daher war der Andrang in beiden Orten recht groß.

Bilder aus Ia:

Bilder aus Fira:

Bilder von der Fahrt zur und von Santorini:

Fira

Fira,der Hauptort von Santorin, ist berühmt für seinen traumhaften Blick über die meist weißen Häuser, hinab der Caldera auf das blaue Meer.

Fira ist der meist besuchte Ort auf Santorin, dass liegt an den großen Kreuzfahrtschiffen, die  in der Saison täglich tausende Besucher in den Ort spülen, aber natürlich auch an der tollen Lage des Ortes, den auch Urlauber aus anderen Orten von Santorin erleben wollen.

Neben den Kreuzfahrtschiffen gibt es täglich etliche Tagesbesucher, die einen Ausflug von Kreta unternehmen und auch in Fira landen.

Durch die Massen an täglichen Besuchern, sind die Restaurants und Cafes, in besonders guten Lagen, nicht darauf angewiesen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Daher sind die Preise an der Caldera von Fira, fast immer überteuert und man bekommt nicht die Leistung die man erwarten könnte.

Fira ist im Bereich der autofreien Altstadt, ein fast unüberschaubares Gewirr von kleinen Gassen. In den Gassen liegen etliche Boutiquen, Souvenirshops, Juweliere, Restaurants und Imbissbuden. Also toll zum Bummeln geeignet.

Essen und Trinken
An der Caldera liegen meist (überteuerte) Restaurants und Cafes. Allgemein sind die Preise und die Qualität besser, je weiter man vom Kraterrand von Fira entfernt ist.

Erreichbarkeit FiraFira ist verkehrstechnisch problemlos mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Der Busverkehr ist aber in der Nebensaison abends sehr eingeschränkt, so dass man entweder einen Mietwagen oder ein Taxi braucht.

Mit einem Kreuzfahrtschiff ankert man vor Santorin und wird zum kleinen Hafen Skala ausgeschifft.
Vom Hafen führt eine Treppe nach Fira hinauf, die man zu Fuß oder auf dem Rücken eines Esels hinauf kommt.
Alternativ gibt es auch eine Seilbahn, die einen komfortabel vom Hafen nach Fira hoch bringt.

Ia (Oia)

Das Dorf Ia (griechisch Οία (f. sg.); oft auch in der Transliteration Oia) im Norden der griechischen Insel Thira hat 665 Einwohner, zusammen mit den umliegenden Siedlungen 1226 Einwohner. Die Bewohner werden noch heute als Apanomerites (Απανωμερίτες) bezeichnet, nach der früheren Bezeichnung Apano Meria (Απάνω Μεριά, auch Επάνω Μεριά) des Dorfes. Der aus der Antike überlieferte Ort Oia war einer von zwei Häfen Alt-Theras und lag beim heutigen Kamari im Südosten der Insel.

a erstreckt sich in 70 bis 100 Metern Höhe über nahezu zwei Kilometer entlang dem nördlichen Caldera-Rand der Kykladeninsel Thira. Direkt östlich schließt sich die Siedlung Finika an. Etwa 500 Meter nördlich liegt Tholos. Die kleine Fischersiedlung Ormos Armeni (Όρμος Αρμένης) liegt südlich unterhalb und ist über einen Treppenweg zu erreichen. Vom kleinen Hafenort Ormos Ammoudi (Όρμος Αμμουδιού) im Westen bestehen Fährverbindungen nach Thirasia. Dem Südwestkap ist das kleine Eiland Agios Nikolaos vorgelagert.

chon vor der venezianischen Herrschaft wurde das Dorf in verschiedenen Reiseberichten erwähnt. Mit der Gründung des Herzogtums Naxos im Jahre 1207 durch Marco Sanudo errichteten die Venezianer ein Feudalsystem auf Santorin. Das Agios Nikolaos Kastell (Καστέλι του Αγίου Νικολάου) auch Apanomeria (Απανωμερία) genannt, war unter den da Corogna eines von insgesamt fünf Kastellen Santorins. Am südwestlichen Dorfrand befinden sich heute der Wohnturm „Goulas“ mit dem ältesten Wohngebiet.

Im Jahr 1537 eroberte Khair ad-Din Barbarossa die Ägäischen Inseln und machte sie gegenüber Sultan Selim II. tributpflichtig. Santorin blieb jedoch bis 1566 unter der Herrschaft der Familie Crispo, gelangte zwischenzeitlich an Joseph Nasi und nach dessen Tod 1579 an das Osmanische Reich.

In Karten des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert wird die Siedlung als Apanomeria bezeichnet. Mitte des 17. Jahrhunderts verwendet Thevenot den Namen Castelli San Nicolas. Die Namensänderung zu Ia erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ende des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert erlebte Ia eine wirtschaftliche Blütezeit. Der Wohlstand basierte auf dem Seehandel im gesamten östlichen Mittelmeer, insbesondere auf dem Transithandel von Russland nach Alexandria. Im Jahr 1890 lebten etwa 2500 Menschen im Dorf, es gab rund 130 Segelschiffe, eine Werft in der Bucht von Armeni.

Das Umland produzierte großen Mengen Weine von hervorragender Qualität, auch nach Frankreich wurde exportiert. Das Aufkommen der Dampfschifffahrt und die Konzentration der Schifffahrt in Piräus führten zu einem starken Einbruch des Seehandels. Mit der zunehmenden Abwanderung besonders nach Piräus und Lavrio ging die Aufgabe der Landwirtschaft einher, im Jahr 1940 hatte das Dorf noch 1348 Einwohner.

Am 9. Juli 1956 verursachte das Seebeben bei Amorgos mit der Stärke 7,4 große Schäden. Das Epizentrum des stärksten Nachbebens (Stärke 7,2) lag unmittelbar vor der Nordostküste von Thira.[3] Nach dem Erdbeben war das Dorf erneut von starker Abwanderung bedroht, im Jahr 1977 lag die Einwohnerzahl bei nur noch 306 Menschen.

eben vielen kleinen Kunstgalerien, der Kirche von Panagia und einer Windmühle, die jedoch keine echten Flügel mehr besitzt, findet sich in Ia ein Seefahrtsmuseum, das auf zwei Etagen Schiffsmodelle, alte nautische Geräte wie Kompasse und Anker, Seekarten und historische Fotoaufnahmen des einstigen Seefahrerortes ausstellt.

Die Ruine des Kastells von Argyri, auch Londsa-Burg genannt, war während der venezianischen Herrschaft im Mittelalter Wohnsitz der adeligen Familie Argyri und dient heute als Aussichtspunkt.

Im Südwesten von Ia liegt die Armeni-Bucht, zu der man zu Fuß oder per Muli hinabsteigen kann. Einst ein wichtiges Bootsbauzentrum, gibt es im Hafen von Armeni heute nur noch eine einzige Werft, die kleine Reparaturarbeiten durchführt. Von hier aus verkehren Boote zu Rundfahrten entlang der Caldera oder nach Thirasia.

Ein weiterer Hafen befindet sich im Westen der Stadt in der Bucht von Ammoudi. Diese ist über einen steilen Abstieg nördlich der Londsa Burg zu erreichen und besitzt auch einige Tavernen und einen kleinen Kieselstrand.

Santorini

Santorin (neugriechisch Σαντορίνη [sandɔˈrini] (f. sg.), meist Santorini transkribiert (von italienisch Santa Irene)), ist ein kleiner griechischerArchipel im Süden der Kykladen, gleichnamig mit dessen Hauptinsel, die im Griechischen zumeist Thira (griechisch Θήρα [ˈθira] (f. sg.), nach Transkription aus dem Altgriechischen Θήϱα auch Thera (was ‚Jagd‘ oder ‚Jagdbeute‘ bedeutet)) genannt wird. Santorin wurde 2011 von etwa 17.430 Einwohnern bewohnt. Seit der Verwaltungsreform 2010 ist es unter dem Namen Thira gleichzeitig eine Gemeinde (griechisch dimos) in der Region Südliche Ägäis.

Die Santorin-Inselgruppe liegt im südlichen Ägäischen Meer etwa 120 km nördlich von Kreta. Die nächstgelegenen Inseln sind Anafi 22 km östlich und Ios 19 km nördlich; Milos liegt etwa 77 km nordwestlich.

Die ringförmig angeordneten Inseln Thira, Thirasia und Aspronisi bilden den Rand einer vom Meer gefluteten Caldera, in deren Zentrum die Inseln Palea Kameni und Nea Kameni liegen. Der gesamte Archipel hat einen Durchmesser von etwa 16 km. Die Gesamtfläche beträgt rund 92,5 km². Aufgrund der geologischen Entwicklung gehören auch die Christiana-Inseln und der Unterwasservulkan Kolumbos zum Santorin-Archipel.

Von der 150 bis 350 m hohen Caldera-Wand ist die Abdachung von Thira und Thirasia nach außen hin sanft. Lediglich im Südosten von Thira unterbricht das Profitis-Ilias-Massiv, mit 567 m die höchste Erhebung des Archipels, diesen sanften Abfall. Vielerorts bildet ein breiter schwarzer Lavastrand den Übergang zum Meer. An anderen Stellen reicht die Bimsdecke bis ans Meer und bildet dann Steilküsten. Auf Thira mit Ausnahme des Profitis-Ilias-Massivs und auf Thirasia prägen tiefe Erosionsrinnen in der weichen Bimsdecke, verursacht durch winterliche Regenfälle, die Topographie.

Die maximale Ausdehnung der sichelförmigen Hauptinsel Thira beträgt vom Kap Mavropetra (Ακρωτήριο Μαυρόπετρα) im Norden bis zum Kap Exomitis (Ακρωτήριο Εξωμύτης) im Süden 17,4 km. Die Breite variiert zwischen 1,2 km im Norden bis etwa 6 km im Süden. Etwa 70 % der Inselfläche ist von teilweise massiven Bimssteinschichten bedeckt. Im Norden werden diese Schichten von älteren Vulkanen, im Süden von älteren Lavadomen unterbrochen. Jeweils 15 % entfallen auf Lava und Schlacken sowie auf das metamorphe Grundgebirge.

Die Caldera von Santorin umfasst eine Fläche von etwa 84,5 km², die Ausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 11 km, in West-Ost-Richtung fast 8 km. Die absolute Höhe beträgt im Norden von Thira vom Meeresgrund etwa 700 m. Der Caldera-Boden besteht aus vier Teilbecken. Das nordöstliche Teilbecken erreicht eine Tiefe von nahezu 400 m und wurde vermutlich mit den Vorgängen der Minoischen Eruption gebildet.

Nach der Sage entstand die Insel aus einem Klumpen Erde, der von Euphemos ins Meer geworfen wurde. Die Insel soll zunächst den Namen griechisch Καλλίστη (Kalliste„die Schönste“, bei Pausanias und Herodot überliefert) getragen haben und von Phöniziern bewohnt gewesen sein. Laut Pausanias gründete Theras, Sohn von Autesion, acht Generationen später eine spartanische Kolonie und benannte sie nach sich selbst griechisch Θήρα (Thera), was als „die Wilde“ wiedergegeben werden kann. Aber auch andere Bedeutungen sind möglich: aus griechisch therizo „Erntearbeiterin“ oder aus griechisch theros „Sommer“ oder aus griechisch ther „jagdbares Tier“, davon abgeleitet der Name der Göttin Potnia Theron, die „Herrin der wilden Tiere“. „Die Wilde“ könnte die Herkunft des Namens durch dorische Siedler im 11. Jahrhundert v. Chr. wiedergeben. Umgekehrt wird der Vorname Therese mit einer Herkunft von dieser Insel in Verbindung gebracht: „die von Thera kommt“ oder „Bewohnerin von Thera“.

Auch der Name griechisch Στρογγύλη (Strongyle„die Runde“), der bei Plinius überliefert ist, wurde auf die Insel bezogen. Wahrscheinlich meinte er jedoch eine andere Vulkaninsel mit dem Namen, nämlich Stromboli. Zudem gibt es Vermutungen, dass die auf Tafeln in Knossos gefundene Bezeichnung qe-ra-si-ja eine in Santorin verehrte Göttin bezeichnet, die als Qe-ra-si-ja (Therasia„die Göttin von Thera“) auch in Kreta verehrt wurde. Somit wäre der Name Thera älteren, vielleicht vorgriechischen Ursprungs.

Die Venezianer nannten die Insel im 12. Jahrhundert Santa Irini, nach einer der Heiligen Irene (italienisch Santa Irenegriechisch Άγια Ειρήνη Aja Irini) geweihten frühchristlichen Basilika beim heutigen Perissa, die vermutlich der von Claudius Ptolemäus beschriebenen historischen Siedlung Eleusis entsprach.  Daraus wurde später Santorini, was im Deutschen analog zu Athen und Turin ohne Endvokal als Santorin wiedergegeben wurde.

Nach der Gründung des modernen Griechenland erhielt die Insel wie viele Orte wieder ihren antiken Namen; die außerhalb Griechenlands bekanntere Bezeichnung Santorin wird jedoch weiter benutzt.

Alle Kykladen-Inseln haben gemeinsam, dass sie lange unter Fremdherrschaft standen, aber durch ihre geringe Größe und geographische Isolation nur wenig Aufmerksamkeit der jeweiligen Herrschaft auf sich zogen. Daher entwickelte sich eine Kultur der Autarkie und Selbstbezogenheit. Die Gesellschaften sind familienorientiert und konservativ. Für Santorin als die südlichste der Kykladeninseln gilt dies in besonderem Maße.

Die traditionelle Grundlage der Insel war die Landwirtschaft, Industrie hat sich abgesehen von der Erzeugung von Tomatenkonserven nie angesiedelt. Im 19. Jahrhundert kam der Abbau des Vulkangesteins hinzu. Kinder, die weder die Landwirtschaft übernahmen noch in den Steinbrüchen arbeiteten, mussten auswandern oder fuhren zur See. Zu den großen Familienfesten kehrten sie aber nach Möglichkeit immer zurück. Darunter ist in erster Linie das orthodoxe Osterfest zu nennen,[aber auch Taufen bringen die Familie und oft noch immer die ganze Dorfgemeinschaft zusammen.

Da die Oberfläche der Insel sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart nicht für die Viehzucht geeignet ist, war die Landwirtschaft auf Feldfrüchte ausgerichtet. Neben kleinen Getreidefeldern für den Eigenbedarf wurden vor allem Tomaten und Bohnen angebaut. Pistazien und Oliven rund um die Häuser waren oft in großen Teilen der Insel die einzigen Bäume. Diese Tradition der Landwirtschaft zeigt sich noch heute in den Spezialitäten der Insel: Anders als in anderen Teilen Griechenlands haben vegetarische Speisen einen großen Anteil an der Ernährung. Darunter fallen vor allem die Psevdokeftedes, Bällchen aus Tomaten oder Kichererbsen, die die in der griechischen Küche sonst so beliebten Fleischbällchen ersetzen. Außerdem ist eine traditionelle Version des Melitzanosalata aus weißen Auberginen von besonderer Bedeutung und verschiedene Zubereitungen eines dicken, als Fava bezeichneten Pürees aus Platterbsen.

Eine große Rolle spielt auf Santorin schon seit Jahrtausenden der Weinbau. Um die Weinstöcke auf dem vulkanischen Bimssteinboden vor Austrocknung zu schützen, werden sie nicht in die Höhe gezogen, sondern am Boden in kleinen Mulden zu runden Kränzen zusammengeflochten. Weingärten an den höheren Hängen der Insel, insbesondere am Berg Profitis Ilias, profitieren von einem speziellen Wetterphänomen. Weil das Meer durch die größere Tiefe in der Caldera dort kälter ist als auf der Außenseite der Insel, ziehen in der Mittagshitze leichte Nebelschwaden die Hänge hinauf und können sich unter günstigen Bedingungen als Tau ablagern.

Die Bauten auf der Insel entsprechen weitgehend der kykladischen Architektur auf den Nachbarinseln. Die Hausformen entstanden in der typischen agglutinierenden Bauweise, bei der je nach Bedarf kubische Zellen aneinandergefügt werden, die zumeist einen Raum darstellen. Dadurch entstehen unregelmäßige Straßen, Plätze, Ecken und Winkel, und verbunden sind sie durch Treppen, Terrassen oder Höfe. Diese Bauweise hat offensichtliche Vorteile im Inselklima; die verwinkelten Gassen schützen vor Sturm und Sonneneinstrahlung. Außerdem waren die Siedlungen so leicht zu verteidigen.

Als Besonderheit der Insel Santorin gilt, dass es hier keine Bäume gab.[32] Deshalb werden die auf anderen Inseln vorkommenden Dachkonstruktionen durch Tonnengewölbe ersetzt. Sie sind aus dem leichten Bimsstein der Insel gefertigt, verbunden durch Santorinerde. Außerdem ist die Anordnung der Bauten in den Siedlungen an die spezifischen Geländestrukturen Santorins angepasst: Am Caldera-Rand erstrecken sich die Häuser entlang der Höhenlinien, mit vielen Treppen. In den Erosionstälern ziehen sie sich beidseitig die Hänge hoch. Die Höhensiedlungen im Zentrum der Insel orientieren sich rund um die Befestigungen der Venezianer. Die neuen Siedlungen an der Küste richten sich an einer langen, breiten Kaistraße aus. Seitenstraßen gehen von ihr gitter- oder fächerförmig ab. Abweichend von dieser vorherrschenden Insel-Architektur sind die sogenannten Herrenhäuser. Sie gehen auf Bauten der Venezianer zurück, wurden aber weitgehend im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss des Klassizismus errichtet. Einzelne Herrenhäuser wurden in den Zentren fast aller Inselortschaften errichtet. Konzentriert stehen sie im katholischen Viertel der Inselhauptstadt.

bEinige der Ausgewanderten oder Seefahrer sind zu Vermögen gekommen und haben einen Teil davon der Gemeinschaft auf der Insel zurückgegeben. In Mesa Gonia, nahe der Inselmitte, steht eine moderne Kirche im neo-byzantinischen Baustil, die dem Ágios Charálambos geweiht ist. Sie wurde nach dem Erdbeben 1956 durch einen von Santorin in die USA ausgewanderten Unternehmer gestiftet.[33] Der von der Insel stammende Reeder Pétros Nomikós gilt als der größte Mäzen Santorins: Er finanzierte den Bau der Seilbahn von Firas altem Hafen hinauf in die Stadt und legte den Grundstein für das nach ihm benannten Kongress- und Kulturzentrum direkt am Calderarand.

Sehenswürdigkeiten:

  • Ausgrabungen von Alt-Thera
  • Ausgrabungen von Akrotiri
  • Steilküstenweg von Fira nach Ia
  • Neues archäologisches Museum, das Gyzi-Museum und das alte archäologische Museum bei der Seilbahn Fira, das Santozeum ist ein Ausstellungs- und Kulturzentrum in Fira, das seit 2011 die Ausstellung detailgetreuer Repliken der Fresken aus Akrotiri zeigt.
  • Mineralien- und Fossilienmuseum in Perisa
  • Inseln im Krater (Palea Kameni und Nea Kameni)
  • Die ehemalige Bischofskirche Panagia Episkopi bei Mesa Gonia
  • Kirche Ieros Naos Agiou Ioannou tou Baptistou (1823)

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